#004 Altbier

Schlägt man Bierstilübersichten auf, beginnen diese meist mit dem obergärigen nach “alter” Methode gebrauten Bier aus Düsseldorf.

Die Schüttung konnte ich dank neuer Mühle zum ersten Mal selbst schroten. Das Rezept ist angelehnt an eines, das ich auf MaischeMalzUndMehr gefunden hatte. Die geringe Menge Farbmalz habe ich gleich zu Beginn mit eingemaischt. Die Abstimmung von Malz- und Wassermengen und das Erzielen der gewünschten Würzemenge und Stammwürze haben diesmal recht gut funktioniert. Das Läutern verlief mit ca. 40 Minuten wieder in der erhofften Zeit. Beim Einsatz des neuen Whirlpoolpaddels hatte ich leider den Filter vom Pumpeneingang getrennt. Ich sollte also künftig das Paddel nicht zu tief eintauchen. Zum Abtrennen der Trubstoffe hat sich ein großer feinporiger Hopsack am Kühlerausgang beim Seihen in den Gärtank ganz gut bewährt.

Die Gärung habe ich entsprechend der Hefebeschreibung nach einer Rehydrierung angesetzt und zuvor die Würze mit dem Paddel gut belüftet. Am nächsten Morgen war die Gärung angekommen. Sie verlief dann sehr zügig: schon nach gut 24 Stunden war laut iSpindel ein Plateauwert erreicht, so dass ich schon nach 5 Tagen bei einem EVG von 58% und einem Restextrakt von 6,0 %GG abgefüllt habe. Die Werte lassen wie geplant ein süffiges Bier mit präsentem Malzkörper und Restsüße und mit rund 40 IBU auch einer gewünschten Bittere erhoffen. Wie immer halt ich den Druck mit einem Flaschenmanometer im Auge.

#004 Altbier 2018-04-30
Ein Altbier in Anlehung an ein Rezept aus der MMuM-Datenbank.
Status leer
Stil gemäß BJCP Guidelines (2015) Altbier
Abgefüllte Biermenge 22,8 Liter
Gebinde 60 * 0,33l
1 * 0,75l
2 * 1,0l
Kronkorkenfarbe rot
Erzielte Stammwürze 14,0 °P
Gemessener Restextrakt 6,0 GG%
Alkohol 4,8 %vol
Berechnete Bittere 40 IBU
Berechnete Farbe 40 EBC        
Energiegehalt 53 kcal/100ml
Trinktemperatur 8 °C
Song zum Bier Die Toten Hosen - Altbierlied (Hans Ludwig Lonsdorfer)
Wasser / Schüttung / Maischen / Läutern 5,864 kg
Hauptguss-Restalkalität 1,1 °dH
Münchner Malz Typ I 58,8 % 3,448 kg
Pale Ale Malz 31,0 % 1,818 kg
Karamellmalz dunkel Typ II, CARAMÜNCH 9,6 % 0,563 kg
Röstmalz Spezial Typ II, Carafa Spezail II 0,6 % 0,035 kg
Hauptguss & Einmaischen 57 °C 19,9 Liter
Eiweißrast (57°) 57 °C 10 Minuten
Maltoserast (60°-65°) 63 °C 60 Minuten
Verzuckerung (70°-75°) 73 °C 20 Minuten
Abmaischen (78°) 78 °C 1 Minuten
Nachguss 78 °C 16,6 Liter
Würzekochen 90 Minuten
Hallertauer Mittelfrüh, Pellets, 4,3 %α, 2,8 g/l 67 g 90 Minuten
Tettnanger, Pellets, 3,6 %α, 0,9 g/l 21 g 70 Minuten
Berechnete Gesamtausbeute 60 %
Würzemenge nach dem Kochen bei 20 °C 25,5 Liter
Gärung 5 Tage
Ausschlag- und Anstellmenge 23,8 Liter
Brewferm Top 3 Päckchen
Hauptgärung 20 °C 5 Tage
Nachgärung 21 °C
Scheinbarer Endvergärungsgrad 57 %
Abfüllung 2018-05-05
Gebinde 60 * 0,33l
1 * 0,75l
2 * 1,0l
Kronkorkenfarbe rot
Gemessene Karbonisierung 4,8 g/l
geplante Reifezeit 3 Wochen
Metadaten
BrauartAll Grain
Software / DatenquelleKleiner Brauhelfer
EquipmentNeue Brauanlage
Letztes Update2019-03-29

Update: Am 21. Mai kann man es bereits genießen. Die Balance zwischen malziger Süße und Bittere gefällt mir gut. Karbonisierung passt, wenn auch wenig Schaum. Ich bin zuversichtlich, dass es noch etwas harmonischer und klarer wird.

Update: Ende Juni ist es noch einmal harmonischer. Schaum ist schön, aber nicht sehr stabil.

7 Antworten auf „#004 Altbier“

    1. Die Brewform Top kommt als kleine Hobbybrauer-Portion in Sachets zu 6g. Bei diesem für mich persönlich frühen Sud hatte ich mich an ähnlichen Rezepten von “Maische, Malz und mehr”, aus einem Anfängerbuch und aus dem Hobbybrauer-Forum orientiert. Inzwischen habe ich aus einschlägiger Literatur und Brausoftware ein wenig dazugelernt, nämlich dass die erforderliche Trockenhefemenge neben der Anstellmenge auch von der Stammwürze und ggf. der Vorbereitung der Hefe abhängt. Ich denke, mit den 18g lag ich aber schon ganz gut. Mit der von mir inzwischen favorisierten (Web-)Software “Brewfather.app” lässt sich die Hefemenge sehr schön berechnen.

  1. Ich orientiere mich am KBH, der aber keine Berechnungen bietet. Wo genau hast Du über die erforderliche Hefemenge gelesen oder recherchiert. Danke!

  2. Im KBH kannst du bei den Hefen auch die Dosierung erfassen, woraus dann die aufgerundete Anazhl der Päckchen berechnet wird. So habe ich das jedenfalls in Erinnerung.

    Aber generell gilt: einfach die Spezifikation der Hefe beachten. Im Falle der Brewferm Top: 6g auf 10l Würze (bei einer Stammwürze von ca. 15 Grad Plato). Etwas mehr schadet nicht, ein klein wenig weniger auch nicht. Ich glaube, ich hatte bei diesem Süd tatsächlich nur 2 Päcken, also 12g.

    https://www.brouwland.com/de/unsere-produkte/bierbrauen/bierhefe/brewferm-trockenhefe/d/bierhefe-brewferm-top-100-gr

  3. Nochmal zur Hefe im KBH: Unter “Rohstoffe->Hefe” kannst Du für jede Hefe die Würzemenge eingeben, die für eine Packung der Hefe angegeben ist (meist bei 10-13g rund 20-23 Liter, bei 6g ca. 10 Liter). Unter “Rezept” wird dir dann eine Anzahl von Einheiten (Packungen) empfohlen. Du hast aber die Möglichkeit, davon abweichend eine andere Anzahl einzugeben.

    Wenn Du diese Richtwerte auch nur ganz ungefähr befolgst, machst Du bei Deinem ersten Sud in dieser Hinsicht bestimmt nichts falsch. Ich habe es am Anfang als wichtiger empfunden, den Mut zu fassen, den ersten Brautag einfach festzulegen und dann loszulegen. …und es hat geklappt. Also: Nur Mut! 🙂

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