#007 Summer In The City Pale Ale

Mein erster Sud, der im neuen Conical Fermenter und schließlich in einem Keg landen sollte, ist ein sehr helles Pale Ale mit Amarillo und Simcoe.

Ich möchte mit diesem Sud erfahren, wie viel Aroma auch ohne Kalthopfung, aber mit Whirlpoolhopfung bei ca. 80 °C möglich ist. Das Rezept habe ich mir anhand der vorhandenen Zutaten selbst überlegt und im Kleinen Brauhelfer berechnet.

#007 Summer In The City Pale Ale 2018-07-14
Mein erster Sud mit Grainfather Fermenter und Keg. Keine Kalthopfung.
Status leer
Stil gemäß BJCP Guidelines (2015) American Pale Ale
Abgefüllte Biermenge 21,0 Liter
Gebinde 1 * 19l, 6 * 0,33l
Kronkorkenfarbe grün
Erzielte Stammwürze 12,3 °P
Gemessener Restextrakt 2,0 GG%
Alkohol 5,6 %vol
Berechnete Bittere 42 IBU
Berechnete Farbe 9 EBC        
Energiegehalt 45 kcal/100ml
Trinktemperatur 8 °C
Song zum Bier Nightmares on Wax - Nights Introlude
Wasser / Schüttung / Maischen / Läutern 4,949 kg
Hauptguss-Restalkalität 1,1 °dH
Pilsener Malz 75,0 % 3,712 kg
Pale Ale Malz Golden Promise 20,0 % 0,990 kg
Karamellmalz hell, CARAHELL 5,0 % 0,247 kg
Hauptguss & Einmaischen 63 °C 17,3 Liter
Maltoserast (60°-65°) 63 °C 50 Minuten
Verzuckerung (70°-75°) 72 °C 20 Minuten
Abmaischen (78°) 78 °C 10 Minuten
Nachguss 78 °C 16,9 Liter
Würzekochen 80 Minuten
Hallertau Blanc, BIO, 2015, Pellets, 6,5 %α, 2,1 g/l 51 g 75 Minuten
Amarillo, Pellets, 8,2 %α, 0,3 g/l 7 g 5 Minuten
Simcoe, Pellets, 11,5 %α, 0,2 g/l 5 g 5 Minuten
Amarillo, Pellets, 8,2 %α, 1,0 g/l 25 g Whirlpool
Simcoe, Pellets, 11,5 %α, 1,1 g/l 26 g Whirlpool
Berechnete Gesamtausbeute 62 %
Nachisomerisierung 5 Minuten
Würzemenge nach dem Kochen bei 20 °C 25,9 Liter
Gärung 8 Tage
Ausschlag- und Anstellmenge 23,8 Liter
Fermentis SafAle US-05 1 Päckchen
Hauptgärung 19 °C 8 Tage
Nachgärung 20 °C
Scheinbarer Endvergärungsgrad 84 %
Abfüllung 2018-07-22
Gebinde 1 * 19l, 6 * 0,33l
Kronkorkenfarbe grün
Geplante Karbonisierung 4,5 g/l
geplante Reifezeit 4 Wochen
Metadaten
BrauartAll Grain
Software / DatenquelleKleiner Brauhelfer
EquipmentNeue Brauanlage
Letztes Update2019-03-29

Natürlich gingen am Brautag auch wieder Dinge schief. Angefangen schon beim Aufheizen auf Maischtemperatur als ich bei 60 °C merkte, dass ich den Filter am Boden nicht montiert hatte. 🙂 Ernster ist da schon die Tatsache, dass zum wiederholten Male die zirkulierende Würze nicht zügig durch das Malzrohr sickerte. Vielmehr läuft eine sehr große Menge durch den Überlauf und auch dass nur, wenn ich den Überlauf nicht mit einem Sieb vor Feststoffen schütze. Es befinden sich also zudem zu viele feste Besandteile in der zierkulierenden Würze. Als Ursache vermute ich einen zu feinen Mahlgrad des geschroteten Malzes. Leider habe ich nur eine Mattmill “Student” mit festem Walzabstand.

Die Würze kam nach dem Kochen durch den Gegenstromkühler mit ca. 24 °C in den neuen Fermenter. Dort habe ich sie dann mit dem Lindr Kühler weiter auf 17 °C heruntergekühlt (wie im Brücklmeier empfohlen 1 °C unterhalb der Hefe-Mindesttemperatur), dann mit dem Belüftungspaddel belüftet und die rehydrierte SafAle US-05 zugegeben. Die Solltemperatur habe ich auf 20 °C erhöht, aber den Modus auf “Cooling only” gestellt, so dass die Tempertur allein langsam wieder in den Sollbereich kommen konnte, um sie dann zu halten. Am nächsten Vormittag kam die Gärung dann an, nicht so stürmisch wie in früheren Gärungen, aber hoffentlich dafür mit weniger ungewünschten Gärnebenprodukten.

Update: Nach ca. 24 Stunden war die anfängliche Gäraktivität zum Erliegen gekommen. Ich habe mich entschieden, erneut zu belüften und die Solltemperatur vorübergehend auf 22 °C anzuheben. Glücklicherweise hat das geholfen. Am Folgetag habe ich die Solltemperatur dann wieder auf 20 °C gesetzt.

Ein weiteres Problem war die iSpindel, die im geschlossenen Edelstahltank einerseits nicht zuverlässig mit meinem WLAN Accesspoint kommunizieren konnte (DHCP-Requests kamen noch durch, aber die Antworten wurden von der iSpindel offensichtlich nicht mehr empfangen). Dies ließ sich durch einen WLAN-Repeater leicht beheben. Andererseits stellte aber die iSpindel kurze Zeit später ganz den Betrieb ein. Dank zweier Kollegen konnten wir am Montag feststellen, dass der kleine Schalter der iSpindel defekt war, vermutlich korrodiert. Nach einem Ersatz durch einen Jumper und vorsorglichem Einbetten der Elektronik in schützendes “Sprühplastik”, arbeitet die iSpindel nun wieder. Allerdings fallen die Messwerte für Neigung und Temperatur ganz anders aus als bisher, was mir noch Rätsel aufgibt.

Update: Nach drei Tagen läuft nun die iSpindel wieder – wie gehabt mit Extraktwerten, die nicht absolut gedeutet werden sollten, deren Tendenz aber sehr gut den Verlauf der Gärung darstellt. Die Temperaturwerte hingegen scheinen sehr genau zu sein und es ist schön zu erkennen, wie der Controller und die Lindr-Kühlung im Rahmen der Hysterese die Temperatur sehr genau halten.

Update: Nach sechs Tagen habe ich zwei Mal durch das Doppelventil ganz einfach die sedimentierte Hefe dumpen können. Feine Sache.

Update: Nach acht Tagen bei 2,0 GG% Restextrakt ist das Jungbier sehr stark vergoren und es ändert sich nichts mehr. Ich habe per Schwerkraft in ein mit CO2 vorgeflutetes NC-Keg bei offenem Deckel bis ca. 1cm unter die Kante des CO2-Röhrchens über den Getränkeanschluss abgefüllt. Das dürften knapp 19 Liter sein. Zucker oder Speie kam nicht dazu, ich beabsichtige eine Zwangskarbonisierung. Der Rest füllte noch sechs 0,33l-Flaschen, in die ich diesmal einzeln Zucker gegeben habe. Das Keg steht nun bei Zimmertemperatur zur weiteren Reifung. Später kommt es dann in die Kühlung.

Update: Am 12. August kam das Fass im Rahmen einer Feier in der Nachbarschaft an den Hahn. Den Gästen gefiel es durchgehend. Mir auch. 🙂 Mit den typisch fruchtigen amerikanischen Hopfen konnte auch ohne Kalthopfung ein entsprechendes Aroma erreicht werden, das aber sicherlich im Kaltbereich noch effektiver zu Geltung gebracht werden könnte. Das Ale ist sehr hell und trüb und gibt einen schönen Schaum. Der Alkohol ist gut versteckt.

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