Der erste Sud im neuen Jahr soll ein Kirsch-Porter werden. Anreiz war das Kirsch-Porter von Oliver, das ich vor einigen Wochen bei den Hobbybrauern Hannover probieren durfte.
#017 Kirsch Porter | 2019-01-26 | |
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EIn Porter mit Ideen aus verschiedenen Rezepten und unter den Bedingungen meines Zutatenvorrats. TK-Kirschen kommen zur Gärung. | ||
Status | leer | |
Stil gemäß BJCP Guidelines (2015) | Fruit Beer | |
Abgefüllte Biermenge | 22,5 Liter | |
Gebinde | 1 * 19l (Keg #5) 3,5l in Partyfass |
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Erzielte Stammwürze | 13,8 °P | |
Gemessener Restextrakt | 5,5 GG% | |
Alkohol | 5,3 %vol | |
Berechnete Bittere | 25 IBU | |
Berechnete Farbe | 47 EBC | |
Energiegehalt | 52 kcal/100ml | |
Trinktemperatur | 9 °C | |
Song zum Bier | The Rolling Stones - Cherry Oh Baby | |
Wasser / Schüttung / Maischen / Läutern | 5,494 kg | |
Hauptguss-Restalkalität | 1,1 °dH | |
Pale Ale Malz | 76,4 % | 4,198 kg |
BEST Caramel hell | 10,0 % | 0,549 kg |
Gerstenflocken, ungeschrotet | 6,0 % | 0,330 kg |
Haferflocken, ungeschrotet | 3,5 % | 0,192 kg |
BEST Chocolate | 3,0 % | 0,165 kg |
CARAAROMA | 1,1 % | 0,060 kg |
Hauptguss & Einmaischen | 62 °C | 19,2 Liter |
Maltoserast (60°-65°) | 62 °C | 35 Minuten |
Verzuckerung (70°-75°) | 72 °C | 20 Minuten |
Abmaischen (78°) | 78 °C | 5 Minuten |
Nachguss | 78 °C | 14,9 Liter |
Würzekochen | 90 Minuten | |
Northern Brewer, 2017, Pellets, 7,7 %α, 0,9 g/l | 21 g | 90 Minuten |
Hefenahrung, 0,2 g/l | 4 g | 10 Minuten |
Irish Moss, 0,2 g/l | 5 g | 10 Minuten |
Northern Brewer, 2017, Pellets, 7,7 %α, 0,1 g/l | 1 g | 5 Minuten |
Centennial, 2017, Pellets, 10,0 %α, 0,8 g/l | 18 g | 5 Minuten |
Berechnete Gesamtausbeute | 61 % | |
Nachisomerisierung | 5 Minuten | |
Würzemenge nach dem Kochen bei 20 °C | 24,0 Liter | |
Gärung | 8 Tage | |
Ausschlag- und Anstellmenge | 23,0 Liter | |
Fermentis SafAle S-33 | 1 Päckchen | |
Hauptgärung | 20 °C | 8 Tage |
Sauerkirschen TK ungesüßt, 0,060 kg/l | 1,380 kg | Hauptgärung |
Nachgärung | 20 °C | |
Scheinbarer Endvergärungsgrad | 60 % | |
Abfüllung | 2019-02-03 | |
Gebinde | 1 * 19l (Keg #5) 3,5l in Partyfass |
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Geplante Karbonisierung | 4,5 g/l | |
geplante Reifezeit | 4 Wochen | |
Metadaten | ||
Brauer | Frank | |
Brauart | All Grain | |
Software / Datenquelle | Kleiner Brauhelfer | |
Equipment | Neue Brauanlage | |
Letztes Update | 2019-03-29 |
Bei diesem Sud habe ich erstmals den Maische-pH-Wert mit meinem neuen pH-Messgerät gemessen (aber nicht bewusst eingestellt).


Die gewünschte Stammwürze von 15 °P habe ich leicht verfehlt, was mich aber nicht weiter stören soll. Die Kirschen kommen ja erst während der Gärung dazu und deren von der Hefe ebenfalls verknusperter Fruchtzucker dürfte letzlich den Gehalt wieder ausgleichen.
Apropos Gärung: Die S-33 bevorzugt 15-20 °C. Da wir gerade recht winterliche Außentemperaturen haben, versuche es mal einfach mit der Aufstellung des Fermenters in unserem Gäste-WC nahe am (oft leicht geöffneten) Fenster und gänzlich ohne Kühlung mittels Durchlaufkühler. Dabei kann ich ganz auf eine externe Stromversorgung verzichten. Das einfache Thermometer des Fermenter genügt mir hier. Außerdem misst ja auch noch die iSpindel die Temperatur. Beim Anstellen liegt die Temperatur bei 17 °C.
Update: Schon nach zwei Tagen ist die starke Gärung deutlich abgeflacht. Die Temperatur liegt nun meist bei ca. 19 °C. Nun kommen die aufgetauten und auf Zimmertemperatur gebrachten 1,5kg Schattenmorellen aus dem Tiefkühlregal dazu. Zu diesem Zeitpunkt messe ich einen scheinbaren Restextrakt von 6 GG%. Danach verläuft die Gärung tatsächlich wieder stärker, da die Hefe nun ja neuen (Frucht-)Zucker bekommen hat. Bzgl. des zu erwartenden Kirscharomas mache ich mir allerdings keine allzu großen Hoffnungen: Die Kirschen haben pur bereits kaum Geschmack. 🙁
Update: Am 3. Februar habe ich das Kirsch-Porter nun abgefüllt. 19 Liter landeten in Keg #5 (ich habe meine fünf Kegs inzwischen nummeriert und beschriftet). Da trotz der “Kirschpampe”, die übrigens deutlich an roter Farbe verloren hat, noch recht viel übrig war, konnte ich noch weiter 3,5 Liter in ein Partyfass füllen. Hier habe ich natürlich Zucker für eine Nachgärung dazugegeben.


Das Bier ist deutlich heller geworden, als ich es erwartet habe. Es sieht somit nicht wirklich wie ein Porter aus. Das dürfte mit einem Bug im Kleinen Brauhelfer zusammenhängen: Das Programm berechnet bei Änderungen und Klicks immer wieder zahlreiche Werte neu. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Farbe oft auch bei Klicks ohne maßgebliche Veränderungen an Malzen und Mengen deutlich verändert und somit offensichtlich teilweise falsch berechnet wird. Da ich in diesem Rezept Malzmengen selbst berechnet habe und eigentlich geleitet durch den berechneten EBC-Wert sehr wohl ein normal dunkles Porter angestrebt habe, dürfte hier das Problem liegen. Allerdings hat dieser Fehler auch einen positiven Nebeneffekt: Man nimmt ein deutliches Rot der Kirschen wahr.
Beim berechneten Alkohol bin ich mir bei diesem Bier unsicher: Aufgrund der zur Gärung gegebenen Kirschen dürfte der Alkohol über dem “klassisch” berechneten Wert liegen. Der KBH versucht dies offenbar zu berücksichtigen, aber hier bin ich mir nicht sicher, ob ich mit 20% einen sinnvollen Wert für die Ausbeute angegeben habe. Der gemessene scheinbare Restextrakt ist durch die Kirschen ca. von 6 auf 5,5 GG% gesunken. Das mit Kirschen vergorene Bier schmeckt am Tag der Abfüllung gefährlich süß und lecker und tatsächlich sind doch entgegen meiner Befürchtung die Kirschen mit ihrer leichten Säure deutlichen zu schmecken. Ich glaube, das wird gut… 🙂
Update: Mitte Februar kam das 19l-Keg Kirsch-Porter unter meinen Kollegen gut an. Es war an zwei Abenden bis zum Schluss ein ausgewogenes Spiel zwischen einem dezenten Malzkörper, einer leichten fruchtigen Säure der Kirschen und die mäßigen Bittere im Nachtrunk. Dazu haben die Kirschen auch die Farbe merklich ins Rote verschoben. Für ein Fruchtbier bin ich wirklich sehr zufrieden, wenngleich der Stil nicht mein Favorit ist. Nun habe ich noch 3,5l in einer Partydose, von der ich mir aber nicht mehr allzu großen Genuss verspreche, da in der Dose viel sauerstoffhaltige Luft eingeschlossen ist.