Meine Kollegen und Freunde von Cotech, ein Startup und Spin-Off des IBR, feiern Ende April Ihren Abschied von der TU Braunschweig. Dieses flüssige Geschenk soll ihn uns “versüßen”.
Mit Blick auf meine noch vorrätigen Zutaten soll es ein Single Hop IPA mit Centennial Hopfen werden, der als blumig und zitrusartig gilt. Den geplanten 50 Bittereinheiten setze ich eine Schüttung mit CaraWheat, Weizenflocken und CaraPils für Körper und Mundgefühl, sowie eine mäßig vergärende Hefe entgegen.
Nach der Gärung habe ich tatsächlich einen recht hohen Restextrakt gemessen, so dass das Ale schließlich mit etwas weniger Alkohol und einem geringeren Bittereindruck leicht außerhalb der typischen IPA-Parameter liegt.
#021 Centennial SHIPA
2019-04-05
Ein Centennial Single-Hop IPA für die Jungs von Cotech zu Ihrem Abschied aus dem IBR Ende April.
Wenn dieser Eimer voll ist und noch mehr in die Schüttung kommt, ist mit einer hohen Stammwürze zu rechnen.Zum ersten Mal für mich ist Flaked Wheat am Start. Ich erhoffe mir ein weiches, volles Mundgefühl.100g Centennial sind für 20 Liter IPA nicht gerade zu viel, aber es sollte trotzdem gut funktionieren. Die Gärung übernimmt eine S33, die nicht allzu hoch vergärt und so für etwas Restsüße und Körper im Zusammenspiel mit der erwarteten Bittere von 50 IBU sorgen sollte.
Das Maischen verläuft gut: Wenig feste Bestandteile werden auf die Oberfläche gefördert, wo sie verbleiben. Der Überlauf bleibt unbenötigt. Die Farbe lässt sich bereits erahnen.Eine erste Jodprobe nach Beginn der 73°C-Rast ist bereits negativ. Die Stärke der Schüttung ist also bereits vollständig zu verschiedenen Zuckern umgebaut. Der Maische-pH-Wert von 5,5 ist ideal.So einfach kann das Läutern mit dem Grainfather sein: Malzrohr hochziehen, Vorderwürze ablaufen lassen und Nachguss oben aufgießen. Währenddessen heizt unten der Kessel schon in Richtung 99 °C.So sieht der Treberkuchen nach dem Läutern aus. Futter für die Hühner meiner Nachbarn.Kurz vor Kochbeginn bei 99°C sind ca. 28 Liter Würze in der Pfanne. Mit dem Kleinen Brauhelfer wurden 27,7 Liter berechnet, das passt also recht gut.Eine kleine Menge habe ich in einen Standzylinder abgenommen, um den Extraktgehalt vor dem Kochen zu messen. Das mache ich sonst nicht immer. Zu diesem Zeitpunkt ist die Würze aber noch zu heiß, denn ich habe nur eine Würzespindel, die auf 20 °C geeicht ist und bei so hohen Temperaturen ohnehin Schaden nehmen würde…Also fix herunter kühlen. 🙂12,7 °P, erwartet werden laut KBH 12,7 °P. Das halte ich für akzeptabel.46g Centennial als Bitterhopfung bei Kochbeginn…Da die Pfanne recht voll ist, muss der entstehende Schaum bei Gabe der Bitterhopfung fix eingerührt werden.Nach der Kochzeit von 90 Minuten sind bei ca. 98°C noch 23,5 Liter im Kessel.Der Gegenstromkühler kühlt die Würze im Kessel zunächst auf ca. 85 °C herunter. So bleibt die mehr oder weniger unkontrollierte Nachisomerisierung gering und die Aromaausbeute des Flameout-Hopfen vermutlich höher. Bei ca. 85 °C stelle ich dann für fünf Minuten einen Whirlpool an und lasse ihn 15 Minuten zur Ruhe kommen.Anschließend wird die Würze durch den Gegenstromkühler in den Fermenter gepumpt. Im Bild nicht sichtlbar hängt im Fermenter ein Monofilamentfilter, durch den die Würze läuft und der so noch Hopfenreste zurück hält.Der Kühler leistet ganze Arbeit. 18 °C sind ideal zum anschließenden Anstellen der S33 Hefe.Im Fermenter befinden sich bei Anstelltemperatur 21 Liter Würze mit einer Stammwürze von 15 °P, etwas weniger als angepeilt, aber okay.Nun wird die Würze belüftet, um der Hefe nach Anstellen mehr Sauerstoff verfügbar zu machen.…und schließlich wird die Hefe angestellt. Ich verzichte meist auf eine Rehydrierung. Dies ist besonders einfach und entspricht sogar neuesten Erkenntnissen von Fermentis.Nach 20 Stunden ist die Gärung angekommen.Am 26. April: Qualitätskontrolle bestanden. Wie am Ende des Brautages schon erwartet, hat es nicht die Intensität eines IPA, aber eine fruchtige Nase, eine ordentliche Bittere im Nachtrunk und eine dazu passende Restsüße spielen ausgewogen zusammen. Mir gefällt’s. Die Party kann kommen… 🙂
Das Wetter war prima, das Bier lief gut und nach 3 Stunden war das Keg leer. Es scheint allen geschmeckt zu haben. Und: Nein, in dem Bier war natürlich kein Ibuprofen – kleiner Scherz. Ich hoffe, am 1. Mai hatte trotzdem keiner Kopfschmerzen.