#024 NEIPA

Der NEIPA Hype klingt fast schon wieder ab. Höchste Zeit, es endlich selbst einmal zu brauen.

Es geht wohl vielen Hobbybrauern so: Man hat einfach viel mehr Pläne als Zeit für die Sude. Heute wird mal wieder ein Plan “abgearbeitet”: Schon lange trage ich mich mit dem Gedanken, ein New England IPA zu brauen. Im Laufe der Zeit konnte ich Ideen für ein NEIPA aus verschiedenen Rezepten und Versuchen aufsaugen und so kommt hier nun meine erste Interpretation. Ich entscheide mich für folgende Ausprägungen: Keine Hopfung während des Kochens. Insgesamt 300g Citra, Mosaic und Galaxy. Double Dry Hopping. Eher wenig Bittere. Mouthfeel durch Flaked Oats und Wheat. Wasseraufbereitung mit einem Chlorid-Sulfat-Verhältnis von ca. 3:1.

#024 NEIPA 2019-06-15
Mein erster Versuch eines New England IPA.
Details auf Brewfather
Status leer
Stil New England IPA
Abgefüllte Biermenge 19,0 Liter
Gebinde 1 * 19l (Keg #5)
Erzielte Stammwürze 15,3 °P
Gemessener Restextrakt 2,7 GG%
Alkohol 6,8 %vol
Berechnete Bittere 39 IBU
Berechnete Farbe 11 EBC        
Energiegehalt 57 kcal/100ml
Song zum Bier Die Fantastischen Vier - Saft
Tasting / Bewertung 2,3

Fast alles ist gut gelungen: schöne, goldgelbe Farbe, gleichmäßige sehr starke Trübung, Schaum fein und stabil, fruchtige Nase nach Zitrus und Aprikose, Antrunk auch noch fruchtig. Geschmeidiges Mundgefühl. Aber dann: eine viel zu starke grasige Bittere macht alles kaputt. Sehr schade. Nach Verblendung der letzten 5 Liter 1:1 mit dem #026 AAC akut kam ein tolles IPA heraus.

Wasser / Schüttung / Maischen / Läutern 6,778 kg
Hauptguss-Restalkalität -2,4 °dH
Chlorid-Sulfat-Verhältnis gesamt 3,5 : 1
Pilsen Malt, BestMalz, Germany 66,4 % 4,500 kg
Oats, Flaked, US 7,4 % 0,500 kg
Pale Malt, Weyermann, Germany 7,4 % 0,500 kg
Wheat Flaked, US 7,4 % 0,500 kg
Caramel Pils, BestMalz, Germany 5,6 % 0,378 kg
Sauermalz, BestMalz, Germany 3,0 % 0,200 kg
Caramel Light, BestMalz, Germany 1,5 % 0,100 kg
Carawheat, Weyermann, Germany 1,5 % 0,100 kg
Maische pH-Wert 5,2
Hauptguss & Einmaischen 66 °C 21,8 Liter
Kombirast 66 °C 60 Minuten
Abmaischen 75 °C 10 Minuten
Nachguss 75 °C 10,6 Liter
Würzekochen 60 Minuten
Yeast Nutrients, 0,2 g/l 5 g 10 Minuten
Citra, Pellets, 13,0 %α, 1,2 g/l 25 g Kochende
Galaxy, Pellets, 13,5 %α, 1,2 g/l 25 g Kochende
Mosaic, Pellets, 12,2 %α, 1,2 g/l 25 g Kochende
Citra, Pellets, 13,0 %α, 1,2 g/l 25 g Whirlpool
Galaxy, Pellets, 13,5 %α, 1,2 g/l 25 g Whirlpool
Mosaic, Pellets, 12,2 %α, 1,2 g/l 25 g Whirlpool
Gärung 7 Tage
Ausschlag- und Anstellmenge 20,6 Liter
New World Strong Ale, M42, Mangrove Jack's 2 pkg
Hauptgärung 20 °C 7 Tage
Citra, Pellets, 1,2 g/l 25 g Tag 2
Galaxy, Pellets, 1,2 g/l 25 g Tag 2
Mosaic, Pellets, 1,2 g/l 25 g Tag 2
Citra, Pellets, 1,2 g/l 25 g Tag 5
Galaxy, Pellets, 1,2 g/l 25 g Tag 5
Mosaic, Pellets, 1,2 g/l 25 g Tag 5
Scheinbarer Endvergärungsgrad 82 %
Abfüllung 2019-06-22
Gebinde 1 * 19l (Keg #5)
Geplante Karbonisierung 4,7 g/l
Metadaten
BrauerFrank Steinberg
BrauartAll Grain
Software / DatenquelleBrewfather 1.10.0
EquipmentFrankensteiner Grainfather
Logbuch
Letztes Update2019-09-19
Die Whirlpoolhopfung kommt erst nach aktiver Kühlung auf 80 °C. Dann bleibt der Hopstand für ca. 40 Minuten stehen bis durch den Kühler in den Fermenter abgepumpt wird.
Plaato Airlock in Aktion.

Die Gärung verlangsamte sich schon nach zwei Tagen sehr stark, so dass ich die ursprünglich geplanten DDH-Gaben von Tag 4&8 auf Tag 2&5 geändert habe.

Update: Am 28. Juni hänge ich das Keg bereits an den Hahn. Es hat die erwartete gelbe Grapefruitfarbe, ist sehr hazy und kein bisschen gräulich oder bräunlich. So soll es sein. Es lässt sich auch mit einem weißen hellen Schaum zapfen. In der Nase ist es natürlich fruchtig, ich würde sagen nach Zitrusfrüchten, Passionsfrucht, Grapefruit. Trotz der ausschließlich späten Hopfengaben könnte es noch etwas weniger Bittere bzw. ausgleichende Restsüße haben, es ist aber wohl noch im passenden Bereich. Das Mundgefühl ist nicht übermäßig füllig aber angenehm weich. Ich werde es noch etwas stärker karbonisieren. Ich bin bereits sehr zufrieden.

Update: Nach zwei Wochen und einige Gläsern muss ich meine Zufriedenheit leider revidieren: Tatsächlich ist weiterhin fast alles prima, aber die Bittere geht so wirklich gar nicht. Wenn man es schön reden will, ist dieser Fruchtsaft eben ein Grapefruitsaft, aber tatsächlich ist diese NEIPA wirklich viel zu bitter geworden. Rückblickend wohl auch nicht wirklich ein Wunder bei 300g Hochalphahopfen. Außerdem stören mich ein wenig die sich im Glas absetzenden Bestandteile aus Hopfen und Hefe. Für’s nächste NEIPA merke ich mir: Hopfen mit weniger Alphasäure verwenden, Hop Stand verkürzen bzw. Hop Tea benutzen, andere stark sedimentierende Hefe benutzen, Dry Hopping in Gefäßen und diese jeweils nach 2-3 Tagen entfernen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert