Nach dem Buch von Jan Brücklmeier, das man auf absehbare Zeit wohl als deutschsprachiges Standardwerk für Hobbybrauer bezeichnen kann, habe ich mich nun an amerikanische Literatur heran gewagt.
„How To Brew“ von John J. Palmer ist 2017 in seiner dritten Auflage erschienen. Ich bin inzwischen ins achte von 25 Kapiteln vorgedrungen und möchte bereits sagen: Ich bin begeistert.
Lange war ich davon abgeschreckt, zu viel Fachvokabular nachschlagen zu müssen oder gar Einheiten umzurechnen. Was den Umfang mit Pfund pro Quadratzoll und dergleichen angeht, bleibt Palmer natürlich ein Amerikaner, aber er sagt selbst, dass in den meisten Fällen der Umgang mit dem metrischen System sinnvoller und letzlich einfacher ist und gibt daher in den meisten Fällen Werte in beiden Systemen an. Insofern: Entwarnung.
An das Vokabular gewöhne ich mich im Laufe der Zeit. Wenn man immer mehr internationale Artikel liest und YouTube-Beiträge schaut, gewöhnt man sich langsam und profitiert letztlich von der Weltsprache Englisch – so wie es in allen Bereichen ist.
Was nun aber das Buch für mich so wertvoll macht, ist, dass es Palmer versteht, die Dinge sehr gut in Kapitel und Abschnitte zu strukturieren, dabei eine sinnvolle Reihenfolge zu wählen und in den einzelnen Abschnitten, die sich zudem Dank eines sehr umfangreichen Glossars (im Gegensatz zu Brücklmeier) schnell im Falle eines Nachschlagens finden lassen, prägnant auf den Punkt zu kommen. Obschon ich in einigen Bereichen denke, in den letzten Monaten einiges gelernt zu haben, genieße ich die klare deutliche Sprache, mit der hier Zusammenhänge glasklar dargestellt werden.
An anderen Stellen wird die in dieser Auflage für Rezepte beschriebene „Palmer Methode“ kritisiert. Ich teile zwar diese Kritik, finde aber, dass man darüber auch leicht hinweglesen kann, wenn man die Rezept ohnehin nicht nachbrauen möchte.
Das Buch kommt mit rund 580 Seiten als Taschenbuchbindung für rund 22 Euro daher. Da kann man nicht viel falsch machen, finde ich.