Kurztrip nach Kopenhagen

Ich war mit Diana während der vergangenen vier Tage in Dänemarks Metropole. Dabei standen natürlich einige klassisch-touristische Aktivitäten und Ziele auf unserem Programm. An dieser Stelle möchte ich lediglich von bierbezogenen Orten berichten, die wir – zufällig oder gezielt – aufgesucht haben.

Am ersten Abend haben wir uns ohne großen Plan in Richtung Zentrum und Nyhavn treiben lassen. Dabei traf unser Durst mit gutem Timing auf eine kleine Bar, die verschiedene Produkte, und darunter vier gezapfte Biere, alle ausschließlich aus der Region um Svaneke auf Bornholm anbietet. Diana hatte ein Stout, ich ein „hefiges“, sehr frisches Pale Ale, vielleicht kein Meisterwerk, aber auf jeden Fall ein interessanter Genuss.

Am Nyhavn, dem zentalen kleinen Hafen, der mit besonders hoher Gastronomiedichte viele Touristen anzieht, hatten wir zu Abend gegessen. Dazu gab’s ein „IPA“ ohne nähere Angaben, das ich eher für ein wenig interessantes Pale Ale gehalten habe. Zu einer magenschließenden Käseplatte hatten wir uns ein paar Lokale weitertreiben lassen. Das dortige Grimbergen Dubbel war lecker.

Ein Grimbergen Dubbel zum Nachtisch.

Im Hard Rock Cafe am Rathaus hatte ich ein anständiges West Coast IPA dessen Herkunft ich mir leider nicht gemerkt habe. Die Auswahl war sehr übersichtlich.

Da wir am Abend etwas ziellos waren, führte ich uns zur Mikkeller Bar in der Viktoriagade 8. Ich kann es schon vorwegnehmen: Hier endeten alle drei Abende. 🙂 Es ist eine gemütliche kleine Souterrain-Bar – wie übrigens viele Bars im Szene-Bezirk Vesterbro – mit Bierzeltgarnituren im Außenbereich. Alles ist auf das Wesentliche konzentriert: 20 Taps (davon ca. die Hälfte eigene Biere), ganz wenige Weine und ein paar Pistazien. 🙂 Das Personal ist sehr freundlich und kompetent. An den Abenden hatte ich hier verschiedene Biere probieren können. Ich habe mich auf Mikkeller beschränkt: ein Farmhouse Ale, zwei IPAs, ein Brut IPA, ein NEIPA, ein Pale Ale. Vielleicht auch noch ein oder zwei mehr, an die ich mich nicht erinnere. Die Details sind ja an dieser Stelle auch gar nicht wichtig. Was bleibt: Die Auswahl ist groß, die Atmosphäre ist relaxed und freundlich, man kommt nett ins Gespräch mit anderen internationalen Gästen, die sich zu großen Teilen auch für Bier interessieren.

Am zweiten Tag waren wir im Rahmen einer Bootstour nach Refshaleøen gelangt. Hier befindet sich das wunderbar relaxte Mikkeller Baghaven, wo zahlreiche Barrel Aged Biere auf ihre Reife warten und auch ca. 20 Biere, nicht nur von hier, vom Hahn ausgeschenkt werden.

Gleich nebenan befindet sich der Reffen „Street Food und Künstler Park“, wo in recycelten Schiffscontainern zahlreich verdammt gutes internationales Futter zu fairen Preisen zu bekommen ist. Anschließend fuhren wir mit einem Leih e-Scooter in Richtung Christiania. Auf dem Weg lag das unscheinbare „noma“, das mehrere Jahre als bestes Restaurant der Welt galt. Leider war es gerade nicht geöffnet. 🙂

Am Abend des dritten Tages hatte es uns nach nicht weiter erwähnenswerten Carlsberg und Tuborg beim Essen anschließend ins War Pigs verschlagen, ein Brew Pub im ehemaligen Schlachterviertel von Vesterbro. Der Pub ist eine Kollaboration von Mikkeller und 3Floyds aus Indiana. Hätten wir noch nicht gegessen, gäbe es hier Texican BBQ zu den 20 Bieren vom Hahn zu gepflegter Metal Mucke. Wir saßen lieber draußen. Danach sind wir nur leicht angeheitert auf e-Scootern zur Mikkeller Bar gefahren. Abschließend gab es noch einen Absacker in der kleinen Spunk Bar.

Vor der Heimreise am letzten Tag haben wir noch den Mikkeller General Store gleich neben dem War Pigs aufgesucht, um ein paar Biere und Devotionalien zu erwerben. Wirklich schlau ist das nicht: Die meisten Biere dürften in Deutschland günstiger sein. Aber wenn am Kühlregal steht „Canned Yesterday“ macht es vielleicht doch Sinn.

Zum abschließenden lekkeren Smørebrød hatte Diana noch ein „Brexit“ NEIPA von Hornbeer. Ein lustiger Name macht aus einem geklärten(?) Pale Ale allerdings noch lange kein gutes New England IPA.

Lustige Idee, aber Stil eindeutig verfehlt. Geschmeckt hat’s trotzdem.

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