Das nächste Experiment: Für einen Weizenbock möchte ich keine gekaufte Hefe verwenden, sondern versuchen, die Hefe aus zwei gekauften Flaschen zu „strippen“.
Dazu hatte ich mir einen billigen Magnetrührer, einen Erlenmeyerkolben und etwas Malzbier gekauft. Den Inhalt von zwei Flaschen Weißbier habe vorsichtig in Gläser eingeschenkt und lediglich kleine Reste in den Flaschen belassen. Diese wurden mit etwas abgekochtem Malzbier aufgefüllt und damit die Bodensätze aufgeschwenkt. Diese kamen dann mit etwas weiterer Malzbier-Nährlösung in den desinfizierten Erlenmeyerkolben auf den Magnetrührer, um so die Hefe über zwei bis drei Tage wieder zu einem anstellfähigen Starter aufzupeppeln.
Mit den ersten zwei Flaschen Schneider Tap 7 hatte ich den Eindruck, dass sich die Hefe auch nach drei Tagen nicht vermehrt hatte und keine Steigerung des Hefegeruchs zu vernehmen war, so dass ich den Versuch abbrach. Ich versuchte es anschließend mit zwei Schneider Aventinus, was ähnlich ernüchternd verlief und angesichts des höheren Alkoholgehalts des Bieres und der dadurch gestressteren Hefe auch als problematischer gilt. Im dritten Anlauf konnte ich kein Schneider ergattern und versuchte es mit zwei Flaschen Maisel’s Weisse Original.
Der Geruch verlagerte sich recht bald von süßlich-malzig zu hefig-süß. Die Schaumbildung wurde am zweiten Tag intensiver. Wenn ich den Rührer mal für eine Stunde ausschaltet, bildete sich ein nun größerer Bodensatz. Am zweiten Tag konnte ich schon durch leichte Erhöhung der Drehzahl den Schaum binnen 5 Sekunden bis zum oberen Rand treiben. Die Hefe schien sehr vital. Wie passend, dass es der geplante Brau-Sonntag für meinen #009 Weizenbock war. 🙂