Seit zwei Wochen und zwei West Coast IPA Füllungen habe ich ein iKegger 2.0 System mit einem doppelwandigen 2-Liter-Fass. Das dritte Getränk darin wird heute ein kalter Kaffee der anderen Art.
Vom Braunschweiger Kaffeeröster KAFFEE-FABRIK besorgte ich mir nach einer kurzen, sehr freundlichen Beratung zwei Sorten heller Röstungen grob gemahlenen Kaffees. Für den heutigen Sud wurde es eine schokoladige Sorte aus Guatemala. Da ich bei meinen Recherchen auf unterschiedliche Dosierungen traf, entschied ich mich schließlich bei den Empfehlungen von iKegger zu bleiben, die explizit für Nitro Cold Brew gelten: 100 g auf 1 l Wasser, in meinem Fall 250 g auf 2,5 Liter. Das ist weniger als die häufig zu findende Empfehlung von 65 bis 70 g je Liter, die auch die KAFFEE-FABRIK gab. Für ein Konzentrat empfiehlt iKegger sogar die doppelte Menge Kaffee.
Das Wasser hatte ich trotz des seit Anfang Februar wohl etwas mineralreicheren Leitungswassers in Braunschweig nicht aufbereitet. Genauere Angaben zum aktuellen Wasser habe ich noch nicht. Ich habe also einfach kaltes Leitungswasser verwendet.
Als Gefäß diente mir ein ca. 4 Liter großer Glasbecher mit Deckel. Ich füllte das Kaffeemehl ein, gab das abgemessene Wasser drauf und verrühte die Masse kurz, um Klumpen zu vermeiden – ganz wie beim Einmaischen am Brautag. Das Gefäß verschwand dann über Nacht für 18 Stunden im Kühlschrank bei 5 °C.
Eine Stunde vor der Abfüllung stellte ich das iKeg noch in den Kühlschrank, um später dem Stickstoff etwas bessere Konditionen für die kühle Einbindung im Getränk zu geben.
Als Hobbybrauer hat man ja Sachen wie große Messbecher und einen Monofilamentfilter. So war die Trennung des Kaffees vom Satz kein Problem. Im Messbecher landeten 1,9 Liter Kaffee, etwa die Menge, die ich bei 2,5 l Wasser erwartet hatte.
Ins Keg füllte ich nur 1,8 l, um etwas Kopfraum für bessere Gaseinbindung zu lassen. Nitro-Kapsel in den Minidruckregler, anschließen, und Druck auf satte 45 PSI (3 bar). 30 Sekunden schütteln und ab in den Kühlschrank.
Derweil koste ich mal die verbliebenen puren 100 ml Cold Brew.
Ob ich ohne direkten Vergleich wirklich zu Aromaassiziationen wie Bitterschokolade im Stande wäre, weiß ich nicht. Bei Bier fällt mir das leichter. 🙂 Aber er schmeckt mir als absolutem Neuling beim Cold Brew tatsächlich gut und zeigt nicht die vom kalten Kaffee gefürchtete kratzige Bittere. Ich nehme deutlich die Säure wahr. Es verbleibt ein feiner Satz im Glas, was mich nicht stört. Ggf. könnte ich beim nächsten Mal doch noch ein Filterpapier verwenden.
Nun bin ich gespannt auf die Nitro-Variante…
Update: Nach vier oder fünf Tassen weiß ich: Ich trinke definitiv lieber heißen Kaffee. Dieser kalte Kaffee holt mich nicht ab. Die zweiten 250g werde ich dann demnächst wohl lieber klassisch aus der French Press heiß gebrüht genießen. Und in das kleine iKeg kommt dann lieber wieder selbstgebrautes Bier.