Keg-Abfüllung

Während das Maischen des #019 Simcoe Pale Ale lief, habe ich das #018 Multi Kulti Pale Ale vom letzten Wochenende abgefüllt. Die Gärung war hinreichend abgeklungen und ich brauchte schließlich den Fermenter für das neue Jungbier.


Mein typisches Setup bei der Abfüllung in ein Keg.

Der Fermenter steht erhöht. Am Ausgang schließe ich eine Leitung an, in die ein Bouncer-Filter eingeschleift ist. Dieser ist in der Regel eigentlich nicht notwendig, aber er gibt mir ein wenig Sicherheit, dass möglichst wenig Hopfenreste und Hefebröckchen ins Keg wandern.

Leitungen und Keg wurden zuvor in Einzelteile zerlegt und mit StarSan desinfiziert. Daher der Schaum, der aus dem Keg gedrückt wird. Dieser Schaum ist völlig unbedenklich. Der StarSan Wahlspruch lautet: „Don’t Fear the Foam!“ 🙂 Außerdem kann der Schaum sogar nützlich sein, da er eine trennenden Schicht zwischen der Oberfläche des sauerstoffempfindlichen Bieres und der darüber befindlichen Luft darstellt.

Die Leitung ins Keg sollte unbedingt bis zum Boden des Kegs reichen, um wenig zu plätschen und das Bier so möglichst wenig Luft auszusetzen. Im Idealfall könnte man das Keg mit CO2 vorfluten oder durch die Biersteigleitung umgekehrt CO2 in den StarSan-Schaum am Bodes des Kegs schicken, um so CO2-haltigen Schaum zu erzeugen.

Wenn das Keg bis knapp unter den Gasventilstutzen im Keg maximal gefüllt ist, stoppe ich Zuleitung. In diesem Fall entsprach dies genau der Biermenge aus dem Fermenter: knapp 19 Liter.

Im Filter bleiben praktisch keine Feststoffe hängen. Er wäre also in diesem Fall nicht nötig gewesen. Aber das kann ich vorher nicht mit Sicherheit wissen.

Anschließend wird das Keg verschlossen und ca. viermal stoßweise mit CO2 beaufschlagt und wieder Druck abgelassen. So wird dafür gesorgt, dass die sauerstoffhaltige und „bierschädliche“ Luft aus dem Kopfraum durch CO2 ersetzt wird. Abschließend wird noch einmal Druck auf das Keg gegeben. Dies ist wichtig, um den Keg-Deckel fest in die Dichtung zu drücken und das Keg wirklich sicher abzudichten. Man kann mit StarSan aus der Sprühflasche nun noch einmal den Deckelrand und die zwei Ventilköpfe einsprühen, um durch Blasenbildung ein eventuelles Leck zu erkennen. Ich verzichte bisher darauf und schließe stattdessen in der Regel ein Manometer an, das ich in den folgenden Tagen beobachte.

Es müssen keine 2 bar sein. Nach dem kurzzeitigen CO2-Anschluss fällt der Druck deutlich ab, da sich das CO2 aus dem Kopfraum ein Stück weit ins Bier bindet. Der Wert sollte nur nicht auf 0 bar sinken. Das wäre ein Indiz für eine Undichtigkeit.

Nun ist das Bier „safe“. So kommt das Keg erst einmal bei Zimmertemperatur an einen Lagerplatz, um etwaige weitere Gäraktivität nicht zu früh abzuwürgen. Außerdem ist in diesem Fall das Bier nach nur sieben Tagen Hauptgärung noch sehr jung und die US-05 sedimentiert auch nicht besonders schnell. Daher will ich nach ca. 1-2 Wochen das Bier noch einmal in ein anderes Keg umdrücken. Kurz zuvor werde ich es ca. 2 Tage kaltstellen, um es möglichst klar ins finale Keg zu bekommen. Mal schauen, ob der Plan aufgeht…

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