Sweet Stout

Klassifizierung
BJCP Bierstilrichtlinien 2015
Kategorie 16 (Dark British Beer)
– – Unterkategorie 16A (Sweet Stout)
Gesamteindruck
Ein sehr dunkles, süßes, vollmundiges, etwas röstbetontes obergäriges Bier, das Kaffee-und-Creme oder gesüßtem Espresso ähnlich ist.
Geruch
Mildes röstgetreideartiges Aroma, manchmal mit Kaffee- und/oder Schokoladennoten. Ein Eindruck einer cremigen Süße kommt oft vor. Fruchtigkeit kann von niedrig bis moderat hoch existieren. Diacetyl reicht von niedrig bis nicht vorhanden. Hopfenaroma niedrig bis nicht vorhanden (wenn vorhanden, dann mit floralen oder erdigen Noten).
Erscheinungsbild
Sehr dunkles braun bis schwarz. Kann lichtundurchlässig sein (falls nicht, dann sollte das Bier klar sein). Cremige gebräunte bis braune Schaumkrone.
Geschmack
Dunkles Röstgetreide und Malze mit Kaffee und/oder Schokoladenaromen dominieren den Geschmack [wie in einem trockenen Stout]. Hopfenbittere ist moderat [niedriger als in einem trockenen Stout]. Mittel bis hohe Süße [oft durch die Nutzung von Laktose/Milchzucker], was geschmacklich ein gutes Gegenstück zum Röstcharakter und der Hopfenbittere bis zum Abgang darstellt. Niedrige bis moderate Fruchtester. Diacetyl niedrig bis nicht vorhanden. Die Ausgewogenheit zwischen dunklen Malznoten und der Süße kann variieren, von eher süß bis moderat trocken und etwas röstartig.
Mundgefühl
Mittel-voll bis voller Körper und cremig. Niedrige bis moderate Kohlensäure. Hoher Restzucker durch die unvergorenen Zucker/Dextrine ergänzt die Vollmundigkeit
Kommentare
Die Stammwürze ist in den national vertriebenen Bieren niedrig, höher ist sie in Exportprodukten dieser Sorte. Es existieren Variationen im Niveau der Restsüße, der Intensität des Röst-Charakters, wobei das Gleichgewicht zwischen beidem meist eine Frage der Auslegung ist. Einige englische Versionen sind sehr süß (geringe Vergärung) und auch niedrig im ABV (Tennent’s Sweet Stout hat 2%), aber es ist eine Ausnahme im Vergleich zu anderen Beispielen. Diese Richtlinie beschreibt die höhere Vergärung und mehr ausgeglichene Exportversionen als die mit niedrigem Alkohol, sehr süßen Versionen, von denen viele ziemlich schwer zu finden sind.
Geschichte
Eine englische Stout-Art, in den frühen 1900er Jahren entwickelt. Historisch gesehen als „Milch“ oder „Cream“ Stout bekannt, ist diese Bezeichnung in England mehr erlaubt (aber akzeptabel anderswo). Der „Milch“ Name ist von der Verwendung von Lactose abgeleitet, bzw. Milchzucker als Süßungsmittel. Ursprünglich als Tonikum vermarktet für Invaliden und stillende Mutter
Charakteristische Zutaten
Die Süße in den meisten Sweet Stout kommt von einem niedrigeren Bitterkeitsniveau als die meisten anderen Stouts haben, sowie einem hohen Anteil an unvergärbaren Dextrinen. Lactose, ein unvergärbarer Zucker wird häufig hinzugefügt, um zusätzliche Restsüße zu liefern. Die Basis besteht aus hellem Malz und kann durch Röstgerste, schwarzem Malz, Schokoladenmalz, Kristallmalz und anderen Malzersatzstoffen, wie Mais und Melasse. [Stark karbonathaltiges Wasser ist üblich.]
Stilvergleich
Viel süßer und weniger bitter als andere Stouts (mit Ausnahme der stärkeren tropischen Stout). Der Röst-Charakter ist mild, nicht so stark wie in anderen Stouts. Etwas ähnlich im Gleichgewicht das Outmeal-Stout, wenn auch mit mehr Süße.
Kommerzielle Beispiele
Bristol Beer Factory Milk Stout, Left Hand Milk Stout, Lancaster Milk Stout, Mackeson’s XXX Stout, Marston’s Oyster Stout, Samuel Adams Cream Stout
Eckdaten
Bittere 20 – 40 IBU ( sehr malzig – sehr herb )
Farbe 59.1 – 78.7 EBC 30 – 40 SRM
Stammwürze 11.0 – 14.7 °P OG 1.044 – 1.060
Restextrakt 3.1 – 6.1 GG% FG 1.012 – 1.024
Alkohol 4.0 – 6.0 %vol
Tags
standard-strength
dark-color
top-fermented
british-isles
traditional-style
stout-family
malty
roasty
sweet

Diese Informationen entstammen dem Übersetzungsprojekt der BJCP Style Guidelines. Zuletzt aktualisiert: 2020-01-09 15:03.