Imperial Stout

Klassifizierung
BJCP Bierstilrichtlinien 2015
Kategorie 20 (American Porter and Stout)
– – Unterkategorie 20C (Imperial Stout)
Gesamteindruck
Dies ist ein geschmacklich intensives, üppiges, dunkles obergäriges Bier mit einer breiten Palette von Geschmacksbalancen und regionale Interpretationen. Röstartig mit tiefen dunklen oder getrockneten Fruchtaromen, einer Erwärmung und bittersüßem Ende. Trotz der intensiven Aromen müssen die Komponenten zusammenpassen, um ein komplexes harmonisches Bier, und kein Chaos zu schaffen. [Geschmack von dunklen Früchten, die mit einer röstartigen, verbrannten oder fast teerähnlichen Note einhergeht. Dies ist ein Bier wie ein dunkler Barleywine, wobei jede Facette eines biertypischen Geschmacks vorkommen kann.]
Geruch
Reichhaltig und komplex, variierend zwischen geröstetem Getreide, Malzigkeit, Fruchtester, Hopfen und Alkohol. Der Röstmalzcharakter kann in Richtung Kaffee, dunkle Schokolade oder leicht verbrannte Töne gehen, die von leicht bis moderat stark gehen kann. Das Malzaroma kann von subtil bis üppig bis hin zu Barleywine-ähnlich gehen, [abhängig von der Stammwürze und den eingesetzten Malzen.] Kann auch optional eine leichte Spezialmalzart zeigen (z.B. Karamell), diese sollte allerdings Teil der Komplexität des Bieres sein und nicht dominieren. Fruchtester können niedrig bis moderat stark sein und können in Richtung dunkle Früchte (z.B. Pflaumen und Rosinen) gehen. Hopfenaroma kann von sehr niedrig bis ausgesprochen aggressiv sein und kann auf jeglicher Art von Hopfen basieren. Ein alkoholischer Charakter kann präsent sein, sollte aber nicht scharf oder lösungsmittelartig sein. Lange gelagerte Versionen können einen leichten weinartigen, bzw. portweinartigen Charakter aufweisen, sollten aber nicht sauer sein. Kein Diacetyl. Die Ausgewogenheit variiert mit dem jeweils dominanten Aroma. Nicht alle hier erwähnten Aromen müssen zwingend vorhanden sein, viele Interpretationen und somit auch jegliche Kombinationen an Aromen möglich. Eine lange Lagerung hat auf Intensität, Ausgewogenheit und Eingebundenheit der Aromen Einfluss.
Erscheinungsbild
Die Farbe kann von dunkel rötlich braun bis tiefschwarz reichen. Lichtundurchlässig. Schaumkrone dunkel gebräunt bis dunkles braun. Prinzipiell existiert eine üppige Schaumkrone, die Haltbarkeit reicht allerdings nur von niedrig bis moderat. Der hohe Alkoholgehalt, bzw. die Viskosität des Bieres zeigt sich durch den Glyzeringehalt, bzw. durch die sog. „Nasen“ an der Glasinnenseite, so wie das Bier geschwenkt wird.
Geschmack
Reichhaltig, tiefgründig, komplex und oft sehr intensiv mit verschiedenen Anteilen an Röstmalzcharakter, Malzigkeit, Fruchtester, Hopfenbittere und –geschmack, sowie dem Geschmack, bzw. der Empfindung von Alkohol. Mittel bis aggressiv hohe Bittere. Mittel-niedrigen bis hohen Anteil an Hopfengeschmack (jede Sorte erlaubt). Moderat bis aggressiv hohen Röstmalzgeschmack, welches geschmacklich an Bitterschokolade, Kakao und/oder starker Kaffee erinnert. Ein leichter Geschmack nach verbranntem Getreide, verbrannter Johannisbeere oder teerartiger Charakter kann vorhanden sein. Fruchtester reichen von niedrig bis intensiv und erinnert an dunkle Früchte (Rosinen, Pflaumen). Die Malzbasis schafft Ausgewogenheit, bzw. unterstützt den Geschmack deutlich, kann reichhaltig und ähnlich wie Barleywine sein. Optional kann hier eine Karamell-, brotartige oder toastartige Note auftauchen. [Alkoholische Stärke sollte auffällig sein, allerdings scharf oder lösungsmittelartig. Kein Diacetyl.] Am Gaumen, bzw. im Abgang kann es von relativ trocken bis moderat süß reichen, normalerweise mit etwas nachhaltiger Röstartigkeit, Hopfenbittere und einem wärmenden Charakter. Die Ausgewogenheit und die Intensität des Geschmacks kann durch lange Lagerhaltung variieren, wobei sich einige Geschmacksrichtungen mehr in den Hintergrund bewegen, weinartiger und Portwein-typischer Charakter kann sich entwickeln.
Mundgefühl
Voll bis sehr voll, fast viskos, mit einer sanften und üppigen Art (allerdings kann der Körper mit einer langen Lagerung etwas abnehmen). Sanfte Wärme kann von dem Alkoholgehalt ausgehen – sollte aber kein primäres Merkmal sein. In gut gelagerten Versionen kann der Alkohol trügerisch sein. Sollte nicht sirupartig und schlecht endvergoren sein. Die Kohlensäure reicht von niedrig bis moderat, abhängig von Alter und Lagerhaltung.
Kommentare
Traditionell ein englischer Stil, aber es ist derzeit viel beliebter und weit verbreitet in Amerika, wo es ein Craftbeer-Favorit, und keine Kuriosität ist. Variationen existieren mit englischen und amerikanischen Interpretationen (es ist vorhersehbar: die amerikanischen Versionen haben mehr Bitterkeit, gerösteten Charakter und Finish-Hopfen, während die englischen Sorten einen komplexeren Spezial-Malz Charakter und ein eher erkennbares Ester-Profil wiederspiegeln). Nicht alle Imperial Stouts haben einen klar “englischen” oder “amerikanischen” Charakter; Alles zwischen den beiden Varianten ist zulässig, weshalb es kontraproduktiv ist, einen Subtyp bei der Teilnahme an einem Wettbewerb zu benennen. Die breite Palette der zulässigen Eigenschaften ermöglicht maximale Brauer-Kreativität. Die Richter müssen sich der breiten Palette des Stils bewusst sein und nicht versuchen, alle Beispiele als Klone eines bestimmten handelsüblichen Bieres zu beurteilen.
Geschichte
Ein Stil mit einem langen, wenn auch nicht unbedingt kontinuierlichen Erbe. Spuren der Wurzeln zu starken englischen Porter, die für den Export in den 1700s gebraut wurden, von denen gesagt wurde, es sei am russischen kaiserlichen Hof populär gewesen. Nach dem durch die napoleonische Kriege unterbrochenen Handel mit Russland wurden diese Biere zunehmend in England verkauft. Der Stil schließlich verging, bis er in der modernen Craftbeer-Ära populär wurde, sowohl in England als auch in den Vereinigten Staaten wiederbelebt als Neuinterpretation oder Wiedereinführung, indem man den Stil mit amerikanischen Merkmalen erweiterte.
Charakteristische Zutaten
Gut modifiziertes helles Malz, mit großzügigen Mengen an gerösteten Malzen und / oder Getreide. Es kann eine komplexe Getreide-Rechnung mit praktisch jeder Vielzahl von Malz haben. Jede Art von Hopfen kann verwendet werden. Amerikanische oder englische Ale Hefe.
Stilvergleich
Wie ein schwarzer Barleywine der mit jeder Dimension des Geschmacks ins Spiel kommt. Komplexer, mit einer breiteren Palette von möglichen Geschmacksrichtungen als niedriger vergorene Stouts.
Kommerzielle Beispiele
American
–Bell’s Expedition Stout, Cigar City Marshal Zhukov’s Imperial Stout, Great Divide Yeti Imperial Stout, North Coast Old Rasputin Imperial Stout, Sierra Nevada Narwhal Imperial Stout; English
– Courage Imperial Russian Stout, Le Coq Imperial Extra Double Stout, Samuel Smith Imperial Stout
Eckdaten
Bittere 50 – 90 IBU ( malzig – sehr herb )
Farbe 59.1 – 78.7 EBC 30 – 40 SRM
Stammwürze 18.2 – 27.0 °P OG 1.075 – 1.115
Restextrakt 4.6 – 7.6 GG% FG 1.018 – 1.030
Alkohol 8.0 – 12.0 %vol
Tags
very-high-strength
dark-color
top-fermented
british-isles
north-america
traditional-style
craft-style
stout-family
malty
bitter
roasty

Diese Informationen entstammen dem Übersetzungsprojekt der BJCP Style Guidelines. Zuletzt aktualisiert: 2020-01-09 15:03.