Klassifizierung
BJCP Bierstilrichtlinien 2015
– Kategorie 6 (Amber Malty European Lager)
– – Unterkategorie 6C (Dunkles Bock)
Gesamteindruck
Ein dunkles, stark malziges deutsches untergäriges Bier, das die Reichhaltigkeit des Malzes betont und toastartige Qualitäten aufweisen kann, ohne im Abgang süß zu sein.
Geruch
Starke Malzaromen, oft mit einer guten Menge von Melanoidinen und/oder toastartigen Anklängen. Fast kein Hopfenaroma. Etwas Alkohol kann bemerkbar sein. Sauberer untergäriger Charakter obwohl ein leichter (niedrig bis kein) dunkler Fruchtcharakter vorhanden sein kann – vor allem in älteren Beispielen.
Erscheinungsbild
Hell kupferfarben bis braun, oft mit einigen hübschen Reflexen. Lange Lagerung sollte für eine gute Klärung sorgen, trotz der dunklen Farbe. Große, cremige, langanhaltende beige Schaumkrone.
Geschmack
Der komplexe Malzcharakter wird hauptsächlich bestimmt wurden die geschmacklichen Eigenschaften des eingesetzten Münchner und Wiener Malzes, die auch Melanoidine und toastartige Geschmack beisteuern. [Etwas Karameltöne sind durch die Dekoktionsmaische und die lange Kochphase auszumachen.] Hopfenbittere gerade hoch genug, um den Malzgeschmack etwas zu kompensieren, somit bleibt auch etwas Süße bis in den Abgang. Endvergoren, aber nicht appetitverderbend. Sauber, obwohl das Malz einen leichten dunklen Fruchtcharakter zur Verfügung stellen kann. Kein Hopfengeschmack. Kein Röstcharakter.
Mundgefühl
Mittlerer bis annähernd voller Körper. Moderate bis etwas niedrige Kohlensäure. Etwas Alkoholwärme kann vorhanden sein, aber sollte nicht auffallend sein. Sanfte Art ohne Strenge und nicht adstringierend.
Kommentare
Dekoktionsmaische und lange Kochphasen sind ein wichtiger Teil der geschmacklichen Entwicklung dieser Biersorte, so bringt es besonders die Karamel- und Melanoidin-Noten des Malzes hervor. Fruchtnoten basieren auf dem Einsatz von Münchner und anderen Spezialmalzen und nicht auf den Einsatz der Hefe.
Geschichte
Im Original aus Einbeck, populäre Braustätte und Exportgröße während der Hanse. Anfang des 17. Jahrhunderts in München nachgebraut. Die Bezeichnung Bock entstammt einer sprachlichen Abwandlung des Städtenamens Einbeck.
Charakteristische Zutaten
Münchner und Wiener Malz, hin und wieder ein bißchen dunkle Röstmalze, um die Farbe zu beeinflußen, niemals andere Zutaten außer Malzen. Kontinental-europäischer Hopfen sollte eingesetzt werden. Saubere untergärige Hefe. [Wasserhärte kann variieren, allerdings ist moderat kalkhaltiges Wasser typisch.]
Stilvergleich
Dunkler, mit einem reicheren malzigen Geschmack und weniger offensichtlicher Bitterkeit als ein Heller Bock. Weniger Alkohol und Malzigreichtum als ein Doppelbock. Stärkerer Malzgeschmack und höherer Alkohol als ein Märzen. Ausdrucksstärker, weniger vergoren und weniger hopfig als ein tschechisches Amber Lager.
Kommerzielle Beispiele
Aass Bock, Einbecker Ur-Bock Dunkel, Great Lakes Rockefeller Bock, Kneitinger Bock, New Glarus Uff-da Bock, Penn Brewery St. Nikolaus Bock
Eckdaten
Tags
high-strength
amber-color
bottom-fermented
lagered
central-europe
traditional-style
bock-family
malty
Diese Informationen entstammen dem Übersetzungsprojekt der BJCP Style Guidelines. Zuletzt aktualisiert: 2020-01-09 15:03.