Eisbock

Klassifizierung
BJCP Bierstilrichtlinien 2015
Kategorie 9 (Strong European Beer)
– – Unterkategorie 9B (Eisbock)
Gesamteindruck
Ein extrem starkes, vollmundiges, üppiges und malziges untergäriges Bier, oft mit einer viskosen (dickflüssigen) Qualität und starken Aromen. Obwohl die Aromen konzentriert sind, sollte der Alkohol weich und warm sein, nicht brennend.
Geruch
Wird dominiert durch eine ausgewogene Verteilung der kräftigen, intensiven Malzaromen mit einer merklichen Alkoholpräsenz. Kein Hopfenaroma. [Kein Diacetyl]. Kann deutliche Fruchtnoten aufweisen [besonders die von Pflaume und Traube]. Die alkoholischen Aromen sollten nicht streng sein.
Erscheinungsbild
Tief kupferfarben bis dunkelbraun, oft mit rubinartigen Reflexen. Lange Lagerung sollte für eine gute Klärung sorgen. Schaumstabilität ist durch den hohen Alkoholgehalt und niedrigen Kohlensäuregehalt mäßig bis schlecht.
Geschmack
Reichhaltige, süße Malznoten, die durch den signifikanten Alkoholgeschmack ausbalanciert werden. Durch das Malz melanoidin- und toastartige Anklänge, etwas karamellartig und hin und wieder etwas Schokoladengeschmack. Kein Hopfengeschmack. Hopfenbittere gerade auffallend genug, um die Malzsüße so weit auszugleichen, dass es nicht appetitverderbend wirkt. [Kein Diacetyl.] Kann vom signifikanten Malz stammende dunkle Fruchtester haben. Der Alkohol sollte sanft und nicht streng sein und sollte bei der Ausbalancierung von Hopfen und Malzsüße helfen. Im Abgang Malz und Alkohol, bzw. eine gewisse Trockenheit vom Alkohol. Diese Sorte sollte nicht klebrig, sirupartig oder appetitverderbend süß sein. Sauberer untergäriger Charakter.
Mundgefühl
Voller bis sehr voller Körper. Wenig Kohlensäure. Auffallende Alkoholwärme ohne Strenge. Sehr sanft ohne Ecken und Kanten vom Alkohol, Bittere, Fusel und höheren Alkoholen, bzw. anderen konzentrierten Nebengeschmäckern.
Kommentare
[Eisbock ist nicht einfach nur ein stärkeres Doppelbock, der Name entstammt der Art der Konzentration des Bieres durch Einfrieren. Es gibt durchaus einige Doppelbock, die stärker als Eisbock sind.] Ausgiebige Lagerung ist oft notwendig, um nach dem Prozess des Einfrierens die Ausgewogenheit zwischen Malz- und Alkoholnoten zu gewährleisten. [Die Fruchtnoten entstammen dem Einsatz von Münchner und anderen Spezialmalzen und sind nicht hefebasierend.]
Geschichte
Eine traditionelle Kulmbacher Spezialität, die durch das Einfrieren eines Doppelbocks und das Entfernen des gefrorenen Wassers ein hochkonzentriertes Bier ergibt (allerdings werden u.U. auch einige geschmacklichen Unreinheiten konzentriert).
Charakteristische Zutaten
Das gleiche wie Starkbier, d.h. Pilsner- und/der Wiener Malz für die helleren Versionen (mit etwas Einsatz von Münchner Malz), Münchner und Wiener Malz für die dunkleren Typen und hin und wieder dunklere Malze (z.B. Carafa) und Edelhopfen. Wasserhärte variiert von weich bis moderat kalkhaltig. Saubere untergärige Hefe. Dekoktionsmaische ist traditionell. Kommerzieller Eisbock wird durch das Einfrieren zwischen 7 und 33% konzentriert.
Stilvergleich
Eisbock sind nicht einfach stärkere Doppelbock ; Der Name bezieht sich auf den Prozess des Einfrierens und der Konzentration des Bieres und ist keine Aussage über Alkohol ; einige
Doppelbock sind stärker als Eisbock. Nicht so dick, üppig, oder süß wie ein Weißwein.
Kommerzielle Beispiele
Kulmbacher Eisbock
Eckdaten
Bittere 25 – 35 IBU ( sehr malzig – malzig )
Farbe 35.4 – 59.1 EBC 18 – 30 SRM
Stammwürze 18.9 – 28.1 °P OG 1.078 – 1.120
Restextrakt 5.1 – 8.8 GG% FG 1.020 – 1.035
Alkohol 9.0 – 14.0 %vol
Tags
very-high-strength
amber-color
bottom-fermented
lagered
central-europe
traditional-style
bock-family
malty

Diese Informationen entstammen dem Übersetzungsprojekt der BJCP Style Guidelines. Zuletzt aktualisiert: 2020-01-09 15:03.