Strong Bitter

Klassifizierung
BJCP Bierstilrichtlinien 2015
Kategorie 11 (British Bitter)
– – Unterkategorie 11C (Strong Bitter)
Gesamteindruck
Ein durchschnittlich starkes bis moderat starkes englisches obergäriges Bier. Die geschmackliche Ausgewogenheit kann ausgeglichen bis zu betont bitter reichen. Trinkbarkeit bleibt immer noch das wichtigste an diesem Bier. [Somit ist eine frühe Bitterhopfengabe wichtig, späte Hopfengaben, wie bei einigen U.S. amerikanischen Versionen, ist nicht wirklich erwünscht.] Dies ist eine eher breit angelegte Sorte, die dem Brauer viel Platz für Interpretation lässt.
Geruch
Hopfenaroma reicht von moderat-hoch bis moderat-niedrig typischerweise mit einem blumigen, erdig, harzig und / oder fruchtigen Charakter. [Jede Art von Hopfen ist einsetzbar, die englischen sind allerdings traditionell.] Mittleres bis mittel-hohes Malzaroma, wahlweise mit einer niedrigen bis moderat-starken Karamellnote [allerdings ist dieser Charakter in helleren Versionen nicht so ausgeprägt]. Mittel-niedrige bis mittel-hohe Fruchtester. Generell kein Diacetyl, allerdings können sehr niedrige Anteile vorhanden sein. Generell kein Diacetyl, allerdings sind sehr niedrige Anteile in Ordnung. [Kann einen leichten Schwefelanklang haben und/oder etwas Alkoholwärme ausstrahlen (optional).]
Erscheinungsbild
Helles Bernstein bis tiefes Kupfer. Gute bis brillante Klarheit. Weiße bis beige Schaumkrone – bei einem niedrigen Kohlensäuregehalt ist die Haltbarkeit der Schaumkrone eingeschränkt.
Geschmack
Mittel-hohe bis mittlere Bittere mit etwas unterstützendem Malzgeschmack. Das Malzprofil ist in der Regel brotartig, Biscuit oder leicht toastig. Moderater Karamell- oder Toffeegeschmack sind optional. Moderater bis mäßig hoher Hopfengeschmack (erdig, harzig und/oder blumig. Typischerweise englische Sorten, wobei U.S. amerikanische akzeptabel sind). Hopfenbittere und -geschmack sollten auffällig sein, sollten aber den Malzgeschmack nicht komplett dominieren. Moderat-niedrige bis hohe Fruchtester. Optional sind etwas alkoholische Wärme [und kann bis zu einem moderaten mineralischem, schwefeligen Geschmack reichen]. Mittel-trockener bis trockener Abgang [besonders, wenn Wasser mit einem hohen Sulfat-Gehalt genutzt wird]. Generell kein Diacetyl, allerdings sind kleine Anteile in Ordnung.
Mundgefühl
Mittel-leichter bis mittel-voller Körper. Niedriger bis moderater Kohlensäuregehalt, allerdings können flaschengefüllte Versionen einen höheren Anteil aufweisen. Stärkere Versionen können etwas Alkoholwärme aufweisen, allerdings sollte dieser Charakter nicht zu ausgeprägt sein.
Kommentare
In England ist „ESB“ eine Fullers-Marke, und niemand denkt an sie als eine allgemeine Bierklasse. Es ist ein einzigartiges (sehr bekanntes) Bier, das ein sehr starkes, komplexes Malzprofil hat wie in anderen Beispielen nicht, was häufig Richter dazu bewegte, traditionelle englische starke Bitter übermäßig zu bestrafen. In den U.S.A. hingegen wird diese Bezeichnung für ein Bier benutzt, welches malzig, bitter, rötlich, obergärig, nach englischer Art und mit einem durchschnittlichen Alkoholgehalt ist. Dies kann einige Richter dazu führen, zu denken, von US brewpub ESBs sind Vertreter dieses Stils.
[Diese Biersorte weist mehr Malz- und Hopfengeschmack als in einem Best Bitter auf. Stärkere Versionen können sich von der Art her mit einem Old Ale überlappen, allerdings sind starke Bitter-Biere eher hell und bitterer. Fuller’s ESB ist insofern ein sehr einzigartiges Bier, als das es ein sehr komplexes Malzprofil (unüblich für andere) hat, die meisten anderen wären betont fruchtiger und hopfiger. Wenn im Rahmen dieser Kategorie/Sorte ein Bier bewertet wird, dann sollte es nicht zwangsläufig an einem Fuller’s gemessen werden. Einige moderne englische Varianten werden exklusiv mit hellem Malz gebraut und werden dann als goldene oder Sommer-Bitter bezeichnet. Die meisten flaschen- oder fassgefüllten Marken von Bitter-Bieren, die in England hergestellt werden sind Versionen mit einem höheren Alkoholgehalt als deren Originale, d.h. des Bitters, welches in England ausgeschenkt wird. Die Bitterwerte (IBU) werden oft dem höheren Alkoholgrad nicht angepasst, somit sind die Biere, die man in den U.S.A. zu trinken bekommt nicht vergleichbar mit denen aus England. Zum Vergleich wird englisches Pale Ale als ein Premium, helles, bitteres und in Exportstärke gebrautes Bier, welches sehr nahe an ein starker Bitter herankommt, beschrieben. Oft variiert das Rezept dieser Biere für die Flaschenfüllung etwas (in der Regel zeigt es einen höheren Kohlensäuregehalt).]
Geschichte
Stärkere Bitter-Biere können als Versionen eines Best Bitters mit einer höheren Stammwürze gesehen werden (man sollte darin aber kein „höheres Premium“ als eine Best Bitter sehen, denn ein Best Bitter stellt schon eigentlich die höchste Stufe einer Brauerei dar). Da Bier in England prinzipiell nach Stärke verkauft wird, haben Biere dieser Biersorte immer einen merklichen alkoholischen Geschmack (möglicherweise um dem Kunden zu zeigen, dass sie ein wertiges Produkt bekommen). In England heutzutage ist die Bezeichnung „ESB“ eine Markenkennzeichnung der Brauerei Fullers. In den U.S.A. hingegen wird diese Bezeichnung für ein Bier benutzt, welches malzig, bitter, rötlich, obergärig, nach englischer Art und mit einem durchschnittlichen Alkoholgehalt ist. Der Hopfeneinsatz kann englisch oder eine Mischung aus englischem und U.S. amerikanischem sein.
Charakteristische Zutaten
Pale Ale, bernsteinfarbene und/oder Kristallmalze – es kann ein kleiner Teil schwarzer Malz eingesetzt werden, um das Bier einzudunkeln. Zucker, Mais oder Weizen wird hin und wieder mitverwandt. Englischer Hopfen ist typisch, allerdings werden U.S. amerikanische oder kontinental-europäische Sorten immer populärer (besonders bei den helleren Varianten). Charaktervolle englische Hefe. Oft hergestellt mit Wasser mit mittlerem bis hohen Sulfat-Gehalt, was die Wahrnehmung der Trockenheit erhöht und ein mineralisches oder schwefliges Aroma bzw. dessen Geschmack zufügt.
Stilvergleich
Mehr wahrnehmbare Malz und Hopfen Aromen als in einem Spezial oder Best Bitter, sowie mehr Alkohol. Stärkere Versionen können etwas mit dem britischen starken Ales überlappen, obwohl starke Bitter dazu neigen, heller und bitterer zu sein.
Kommerzielle Beispiele
Bass Ale, Highland Orkney Blast, Samuel Smith’s Old Brewery Pale Ale, Shepherd Neame Bishop’s Finger, Shepherd Neame Spitfire, West Berkshire Dr. Hexter’s Healer, Whitbread Pale Ale, Young’s Ram Rod
Eckdaten
Bittere 30 – 50 IBU ( ausgewogen – sehr herb )
Farbe 15.7 – 35.4 EBC 8 – 18 SRM
Stammwürze 11.9 – 14.7 °P OG 1.048 – 1.060
Restextrakt 2.6 – 4.1 GG% FG 1.010 – 1.016
Alkohol 4.6 – 6.2 %vol
Tags
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Diese Informationen entstammen dem Übersetzungsprojekt der BJCP Style Guidelines. Zuletzt aktualisiert: 2020-01-09 15:03.